nie in der bereits fünfjährigen stammtischcupgeschichte des FC Torpedo Ritter Graz war die chance auf einen aufstieg in die zwischenrunde so gross wie am vergangenen sonntag. und eigentlich sprach alles dafür, das weiterkommen erstmals zu fixieren: der spielort, die gruabn, ist für viele (schwarze) torpedisti etwas besonders, ein ort, an dem man einfach noch ein schäuflein zulegen kann, wenn es denn sein muss. eine fünfergruppe bedeutet ausserdem nicht nur, dass zwei mannschaften weiterkommen, sondern auch, dass man einmal danebenhauen kann. nicht zuletzt konnte man auf einen starken, ja eigentlich sehr starken kader zurückgreifen. drei stürmer, zwei torleute und eine starke defensivabteilung, das einzige, was vielleicht fehlte war der spielmacher. jedenfalls war man topmotiviert und bester laune, für die auch mazze o. und stoffi b. sorgten, die ausgeschlafen und nüchtern aus dem bus aus hamburg kletterten, wo sie die theatereuropameisterschaft gespielt hatten.
Die Hand Gottes vs FC Torpedo Ritter Graz 1:0
schon im vorfeld war durchgesickert, dass sich hinter manus dei die italienische stadtnationalmannschaft versteckte, ein starkes team, das man sehr gut kennt und das immerhin im vorjahr europameister geworden ist. man griff auf die zuletzt gewohnte 3-5-2 aufstellung zurück und versuchte durch aufwärmen und besprechung den start in den turniertag nicht – wie gewohnt – zu verschlafen. das werkl lief natürlich noch nicht ganz rund, aber das traf auch auf die gegnerische mannschaft zu, die sich zwar als spielstärker herausstellte, aber die gut gestellte torpedo-mannschaft kaum in verlegenheit brachte. die torpedisti hatten wenig torchancen, konnten keine davon nutzen und kassierten gegen einen immer stärker werdenden gegner letztlich doch das eine tor, das zum italienischten aller ergebnisse, einem 1:0, führte. vorwerfen konnten die torpedisti sich nach dem spiel wenig und erstmals nach sehr langer zeit war nach dem ersten spiel noch keine rechnerei notwendig, um noch virtuelle chancen auf einen aufstieg herbeizureden, man hatte alles noch selbst in der hand.
die gesamte mannschaft spielte taktisch gut, note 4.
OG Edelsgrub vs FC Torpedo Ritter Graz 1:1
die sportliche leitung beobachtete den zweiten gegner des tages beim aufwärmen, libero john m. konnte ausserdem mit zusätzlichen infos weiterhelfen – man sah: alles kicker aus diversen unterliga-mannschaften. man nahm sich vor, defensiv keine fehler zu machen und auf den einen oder anderen konter zu warten, um so weiter im rennen zu bleiben. die ritter agierten mit einem 4-4-2, das zeitweilig wohl von aussen einem 8-2-0 ähneln musste, souverän. im vielleicht besten spiel der vereinsgeschichte wurde ein technisch und spielerisch überlegener gegner in schach gehalten ohne dass man auf eigene chancen verzichten musste. die zweikampfstärke in 30 von 40 minuten dieses spiels war für die orange truppe ungewöhnlich und so kam es, wie es erhofft worden war, ein schneller antritt von stoffi b., der schliesslich den poidl ins loch schickte und es stand 1:0 für den FCTG. wer nun glaubte, dass das feuer aus dem spiel war, täuschte sich: die altherren wurden immer stärker, die torpedisti hielten dagegen, sowohl defensiv wie auch offensiv mit einigen konterchancen. als dann alle dachten, es wäre vorbei, fiel zwei minuten vor schluss aus einer zufallsaktion der ausgleich. bitter für den FCTG, wie man am ende des tages einsehen musste. direkt nach dem abpfiff überwog jedoch die europhie, so gespielt zu haben wie man es sich vorgenommen hatte.
eine herausragende leistung aller spieler, note 6. stoffi b. ist vielleicht doch hervorzuheben: er pumpte sich in diesem spiel für die mannschaft völlig aus (es war auch sein letztes), eine 6+.
White Devils vs FC Torpedo Ritter Graz 1:1
das schwächste team der gruppe war zum zeitpunkt des anpfiffs schon ziemich ramponiert, eine klassische stammtischtruppe mit mehr alkohol als roten und weissen blutkörperchen zusammen in den adern, dafür aber mit unangebrachter härte im spiel. die torpedisti schnürten die teufelchen von der ersten minuten an in deren hälfte ein und erspielten chance um chance ohne jedoch einen zählbaren erfolg herauszuholen. ein sieg musste her und dementsprechend offensiv ging man zur sache. aus einem eckball für den FCTG ergab sich die einzige chance der devils im gesamten spiel, die jedoch – that’s life – zum 0:1 aus sicht der ritter führte. die köpfe hingen nun tief, aber man motivierte sich nochmals und griff weiter an. nervösität schlich sich ein und auch das eine oder andere wort, das man am bestens innerhalb des teams nicht gesagt hätte. das offensivspektakel zahlte sich dann doch aus: jorge m. setzte in der x-ten chance den ball in die maschen. in den letzten drei spielminuten hatte man noch drei 100%-ige, bei denen dann doch das letzte prozentchen fehlte und so endete das spiel mit einem unentschieden.
dennoch, gut gespielt, note 4. jorge und poidl für die unnötige schwächung der mannschaft: 3
11 Flaschen vs FC Torpedo Ritter Graz 0:1
das entscheidungsspiel war vor dem letzten spiel des FCTG gelaufen, so konnte man sich im finalen kick ganz darauf ausrichten, spass zu haben. der trainer reagierte darauf (und auch auf die zweite halbzeit des letzten spiels) und stellte die mannschaft mit einem 3-4-3 auf den platz. wechsler hatte man nach diversen ausfällen ohnehin nur noch einen und so blickte man erwartungsfroh auf die aufziehenden regenwolken in der gruabn. obwohl die flaschen keine abschussbereiten kegeln waren, zauberte der FCTG zum abschluss ein wircklich gutes und sehenswertes spiel auf den rasen. es wurde flott kombiniert und nach vorne gespielt, jeder einzelne holte noch einmal alles, was bei den meisten bereits wenig war, aus sich heraus, man wollte einen sieg vom STC mitnehmen. stefan m. setzt die taktische vorgabe von john m. um und führt den ball in vollem lauf in denstrafraum, wo er mehr als unsanft von den beinen geholt wird. (mit schmerzverzerrten gesicht erhält die nummer 8, ein augenzwinkern und einen thumb-up vom libero). torpedos elferkiller poidl st. tritt an und scheitert, wie leider so oft, weniger am tormann als an – ja woran? – sich selbst vielleicht; immer noch 0:0. die entscheidung im spiel führt der immer offensiver sweety herbei: ein herzhafter antritt und ein satter schuss: 1:0. der himmel dankt mit einem wolkenbruch, die spieler (und der sympathische schiri) duschen und kicken gleichzeitig.
die offensivste aller torpedo-mannschaften erhält eine 5.
tja, das war’s wieder einmal mit dem stammtischcup. wieder nicht aufgestiegen, eh klar, könnte man sagen. diesmal waren’s nicht drei punkte, die gefehlt haben, sondern zwei minuten. ‚unseresgleichen‘ ist es nicht viel besser gegangen: die SpVgg hat den aufstieg genausowenig geschafft wie der FC Vollgas. Eggenberg 04 konnte auch mit charles amoah nicht weiterkommen, die Gunners (mit dem legendären abschneiden von 3 mal 0:6), der HC Kalsdorf, die Borrusia Graz, allesamt den tick zu schwach für den STC. also wissen wir auch, gegen wen wir in zukunft kicken sollen, die SpVgg soll am mittwoch das erste mal in dieser saison besiegt werden (poidl st.).
floh s. (an diesem tag ein sensationeller verteidiger) fasst es schön zusammen: ‚es ist, als ob es jedes jahr gleich wäre: die gleichen kommentare, die gleichen sprüche, die gleichen erklärungen… und am ende haben wir uns alle lieb.‘
in diesem sinne: viva torpedo!
Eine Antwort auf „STC2009: 2 minuten fehlen zum aufstieg“
schade, vielleicht klappts 2010, ausser der gegner ist der FCV!