Die Geschichte ist in Graz bekannt: der SK Sturm war zweimal dran, beim ehemaligen GAK war es gleich ein multipler Konkurs. Nun hat es anscheinend auch den FC Torpedo Ritter Graz erwischt. Wie man aus der Gerüchteküche erfährt, ist das Säckl leer beim FCTG. Der Generalmanger versuchte zwar in einer heute eilig einberufenen Pressekonferenz zu kalmieren „Der Spielbetrieb ist derzeit gesichert“, doch der Schatzmeister der Torpedisti sieht die Situation schon etwas differenzierter: „Mit unserem derzeitigen Budget für 2015 werden wir nicht durchkommen.“ Überdies sieht er noch mehr dunkle Wolken am orangen Himmel: „Wenn wir die Beitrag scharf anheben – und das müssen wir, sonst geht’s nicht weiter – kann sich das sportliche Management schon auf einen Aderlass bei den Spielern einstellen.“ Es wird gemunkelt, dass sich einige Spieler unter diesen finanziellen Randbedingungen einen anderen Klub suchen werden.
Der interessierte Betrachter stellt sich angesichts dieses offenbar massiven finanziellen Schiffbruchs schon die Frage, wie es so weit kommen konnte. Antworten darauf gibt es schon aus dem Vorstand. Der Schriftführer des FCTG hat bereits vor mehr als einem Jahr gemeint: „Wir haben unsere Beiträge sukzessiv und im vollen Bewusstsein dessen, was wir tun, jedes Jahr aufs Neue abgesenkt, weil wir kein Kapital anhäufen wollten. Die Reserven sind nun verbraucht und wir müssen einfach nur wieder zurück dorthin, wo wir schon waren (und spricht damit ein Niveau von rund 15€/Monat an, Anm. der. Red.).“ Noch klarer wird er am heutigen Nachmittag: „Insbesondere unser Gastspielwesen ist in letzter Zeit aus dem Ruder gelaufen, da wurde vielfach überhaupt nichts mehr beigetragen. Und auch die Zahlungsmoral unserer Mitglieder ist ein Desaster: Der Cash Flow konnte heuer nur noch über massive Vorfinanzierung eines Gönners des Vereins stabil gehalten werde. So wird es nicht weitergehen.“ Im Rahmen der Pressekonferenz erbot er sich auch gleich, im nächsten Vereinsjahr den Schatzmeister geben zu wollen und „die Zügel anzuziehen.“
Trotz all dieser mehr als beunruhigenden Nachrichten, lässt sich der Generalmanager die Vorfreude auf die GV und die gemeinsame Feier nicht verderben: „Wir haben heuer ein grosses Jahr gespielt. Einmal muss auch gefeiert werden.“ Dem Vernehmen nach werden es jedoch nicht allzu viele sein, die am Samstagabend ab 19.30 das Vereinslokal Café Ritter füllen werden. Namhafte, langjährige Vereinsmitglieder haben bereits ihre Absenz deponiert, gerade diese Stützen des Vereins könnten aber fehlen, wenn es dann in Sachen Finanzierung 2015 wirklich ernst wird und es zu Abstimmungen kommt. „Vorstand entlasten, neuen wählen, Beitrag erhöhen und 2015 wieder kicken wie junge Götter.“, so bringt es FCTG-Urgestein Stefan M. auf den Punkt. Man wird sehen, was samstags herauskommt.
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